Der „Pielisen Jäätie“ – eine Autobahn über das Eis.
Ganz in unserer Nähe verläuft die längste über ein Binnengewässer führende Eis-Straße Europas. Es ist der Pielinen-Eisweg – der „Pielisen Jäätie“ („Pielisen“ ist einfach der Genitiv von „Pielinen“). Der Weg verbindet die Stadt Lieksa auf der Ostseite des riesigen Pielinen-Sees mit dem Koli, dem berühmtesten Berg Finnlands, auf der Westseite.
Jedes Jahr ist es wieder spannend, wann macht der „jäätie“ auf? Diesmal war der Termin am 27. Januar. Das ist ungewöhnlich früh und liegt daran, dass es Anfang Januar diesen mehrtägigen, krachenden Frost von bis zu unter minus 40 Grad gegeben hat.
„Auki“ – Offen! – Der Eisweg führt von Vuonislahti hinüber zum Koli.
Ein Weg über das Eis, man denkt, das ist einfach, der See friert zu, und wenn das Eis dick genug ist, fährt man über eine spiegelglatte Fläche. Weit gefehlt! Erst friert es, dann schneit es drauf, dann taut es und es regnet, dann friert es erst mal so richtig, und das Eis wölbt sich. Endlich ist es so weit, dass sich die ersten leichten Räumfahrzeuge auf das Eis wagen und einen ersten befahrbaren Weg bahnen. Das ist eine mühsame und langwierige Arbeit, denn mit schwerem Gerät kann man die Strecke nicht räumen. Das Risiko einzubrechen ist zu hoch. 3,5 Tonnen, schwerer darf ein Fahrzeug nicht sein.
Verkehrsschilder auf dem Eis: Tempo 30!
Mehr hätte unserem kleinen Roten allerdings auch nicht gut getan.
Das Navi zeigt, wo wir sind: Mitten auf dem See! Ein bisschen mulmig war uns schon …
Geschafft! Wohlbehalten wieder an Land!