Dieses Jahr läßt der Sommer besonders lange auf sich warten. Am ersten Mai waren es 10 Grad und kaum jemand konnte sich daran erinnern, dass es an „vappu“ – so heißt der Maifeiertag auf Finnisch – jemals so warm war. Weit gefehlt: Wenig später meldete sich der Winter mit Schneefällen und niedrigen Temperaturen zurück, nachts ist es wieder weit unter Null. In Finnland nennt man das takatalvi, Nachwinter. Blumen und Setzlinge, die Risikofreudige schon einmal vor die nach Süden zeigende Hauswand gestellt hatten, mussten wieder rein. Auch auf dem Kuohattijärvi ist immer noch Eis.
Die Schwermut über dem See ist mit Händen zu greifen. Nichts regt sich. Nur ab und an fällt ein Tropfen.
Die Bären sind zurück aus dem Winterschlaf. In der Nähe von unserem Haus finden sich Spuren im Schnee. Ob wir diesem Nachbarn im Sommer wohl begegnen werden? Was Wird er zu uns sagen? Und was wir zu ihm?
Alles wartet auf den Sommer. Im Juni ist er da. Und wir auch …
Bilder: Marja und Martti Kärki.