Yötön – Nachtlose Nächte

Es war ein schöner Tag, mit Wind und leichten Wellen auf dem See. Am Abend klart es auf, der See wird still.

10 Uhr abends: Die Sonne steht tief, aber noch immer über dem Horizont. Das Licht kommt fast aus Norden und illuminiert sanft das gegenüberliegende Ufer.
Wir befinden uns knapp 250 Kilometer unterhalb vom Polarkreis. Drei Monate wird es hier im Sommer nicht dunkel. Yötön nennt man das in Finnland: Nachtlos. 

Halb eins, so ziemlich der tiefste Punkt der Nacht. Die Sonne sinkt knapp unter den Horizont. Aber noch immer ist Licht über dem See. Und noch immer hört man einen Vogel rufen – vermutlich die Schnepfe, die nahe am Haus ihre Jungen durchbringt. 

Zwei Uhr – jetzt wird es kühl und die Vögel werden merklich stiller. Vom See steigt etwas Nebel auf, und es sieht so aus, als wäre es dunkler als vorhin. Doch das täuscht: Der tiefste Stand der Sonne ist längst durchschritten. Zeit fürs Bett, die Nacht wird kalt und lang. Wir ziehen unsere Schlafmasken über die Augen und schlafen bis weit in den Morgen.

Frühmorgendliche Stille. Der Tag fotografiert sich selbst :-). Wir schlafen selig.

Mittags um 12 steht der Tag längst wieder in hellen Flammen. 

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